Drogenhandel – Deutschsprachiges „Darknet Market Forum“ von den Ermittlern zerschlagen
Berlin, 16.08.2016
Laut der Bekanntgabe des Justizministeriums von Rheinland-Pfalz ist einer Gruppe mehrerer Behörden ein großer Schlag gegen Drogenhändler im so genannten Darknet gelungen. Nach ersten Erkenntnissen haben die Beschuldigten über ein deutschsprachiges „Darknet Market Forum“ unter anderem Cannabis, Amphetamin, Heroin, Kokain, Methamphetamin (MDMA) und Ecstasy-Pillen vertrieben.
Bitcoin-Basis
Die Landeszentralstelle Cybercrime führt bereits Einzelheiten zu dem Geschäft aus und gibt an, dass die Bestellungen anonymisiert über Bitmessage, die Bezahlung ausschließlich über Bitcoins und die Lieferung auf dem Postweg erfolgt sein soll.
Zugriff in Bayern
In Bayern kam es verganene Woche zum ersten Zugriff (Durchsuchungen), die Polizei konnte dabei eine große Menge an Drogen sicherstellen:
Elf Kilogramm Amphetamin, 150 Gramm Kokain, 250 Gramm Heroin, 175 Gramm MDMA, 1450 Ecstasy-Pillen, 645 Gramm Marihuana, dazu kommen eine Indoor-Plantage mit 72 Cannabispflanzen in verschiedenen Wachstumsphasen sowie Bargeld. Nach Angaben der Polizei konnte man Drogen im Gesamtwert von 130.000 Euro beschlagnahmen.
Einer der Beschuldigten soll Bitcoins im Gegenwert von rund 340.000 Euro in seinem Besitz gehabt haben. Inwiefern diese aus dem Drogenhandel stammen, muss aber erst bewiesen werden – auch wenn das natürlich sehr wahrscheinlich ist. Haftbefehle gab es gegen zwei 31-Jährige, einen 54-Jährigen und einen 25-Jährigen.
Staatsanwaltschaft Koblenz
An den Ermittlungen sind unter anderem die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main beteiligt. Ebenfalls mitgewirkt hat das Polizeipräsidium Oberpfalz und das Zollfahndungsamt München. Zu Einzelheiten der verdeckten Ermittlungen machte die Generalstaatsanwaltschaft bisher keine näheren Angaben. Die ersten Hinweise sollen wohl von der Polizei in Rheinland-Pfalz gekommensein. Die Zuständigkeit von Koblenz ergebe sich auch daraus, dass die ersten Lieferungen in diesen Raum der Polizei aufgefallen sind. Die Staatsanwaltschaft geht im Moment davon aus, dass es nach der Anklageerhebung zu einem Prozess vor dem Landgericht Koblenz kommen wird.
hier: Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz