Berlin, 01.03.2016

Weiterer Schlag gegen Handel im Darknet

Bei einer großen Razzia gegen sowohl Betreiber als auch Nutzer illegaler Plattformen im Internet sind mehrere Verdächtige festgenommen worden. Außerdem wurden rund 70 Wohnungen und Firmenräume in Deutschland und im Ausland durchsucht, wie das Bundeskriminalamt und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) mitteilten.

Die Ermittlungen richteten sich insbesondere gegen den Handel  mit Drogen im Internet. Seit dem shiny flakes Verfahren gewinnt das Internet mehr und mehr an Bedeutung für die Staatsanwaltschaft. Durch die Beschlagnahme diverser Computer, Festplatten etc. geraten die Käufer bzw. Kunden im Internet immer weiter unter Druck.

Der Schwerpunkt der Ermittlungen liegt zurzeit in Deutschland, wobei die Razzia  bundesweit in zwölf deutschen Bundesländern stattfand. Darüber hinaus richteten sich die Ermittlungen aber auch auf das Ausland aus, nämlich auf Bosnien-Herzegowina, die Schweiz, Frankreich, die Niederlande, Litauen und auch Russland. Die meisten Festnahmen gab es in Deutschland.

Zur Erläuterung:

Für den Zugriff auf das „Darknet“ verwenden die Anwender das „Tor“-Netz.  Grundsätzlich gilt jedoch, dass „Tor“ auch von denjenigen benutzt wird, die ein völlig legitimes Interesse an einer geschützten Kommunikation haben. Hier ist etwa etwa an Menschenrechtsaktivisten oder User in Staaten zu denken, die einem den Zuganbg zum Internet erschweren.

„Tor“ wird als freie offene Software angeboten und steht für „The Onion Router„. Damit kann man sich bildlich gesprochen einen verschleierten Weg durch Tausende Computer von Freiwilligen suchen. Die erheblichen Daten werden dabei von einer Verschlüsselung nach der anderen umhüllt und wieder befreit. Daher stammt übrigens auch der Vergleich mit der Zwiebel ( englisch: Onion). Woher der Aufruf einer bestimmten Seite also stammt (und damit verbunden die Identität des Users)  lässt sich somit für die Kontrollorgane kaum rekonstruieren.