Das Verfahren hat für Aufsehen gesorgt. „Shiny Flakes“ ist kein unbekannter Begriff mehr, vielmehr wird er kommende Ermittlungsverfahren prägen.

Zum Fall: Vor dem Hintergrund des dringenden Tatverdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erfolgte imFebruar 2015 die Festnahme eines 20-jährigen Leipzigers sowie die Durchsuchung seiner Wohnung.

Im Rahmen der Durchsuchung wurden insgesamt über 320 kg Betäubungsmittel aufgefunden. Die Menge umfasst dabei insbesondere die Drogen Crystal, Kokain, Amphetamin (Speed), Ecstasy-Tabletten, LSD, Haschisch und Marihuana.

Diese Funde waren der Höhepunkt umfangreicher Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Leipzig, die bereits seit März 2014 angedauert haben. Zum damaligen Zeitpunkt erhielt die Polizeidirektion Leipzig erste Hinweise, die darauf hindeuteten, dass offenbar aus dem Ballungsraum Leipzig heraus im großen Stile über eine Onlineplattform Betäubungsmittel angeboten und im Versandhandel vertrieben werden.

Trotz der sehr konspirativen Vorgehensweise gelang es den Ermittlern der Polizei festzustellen, wer die Onlineplattform mit dem Namen „Shiny Flakes“ (zu Deutsch: „Glitzernde Flocken“) betrieb und wie die Betäubungsmittel vertrieben wurden.

Aus diesem Hauptverfahren resultieren nunmehr Erkenntnisse, welche diverse Staatsanwaltschaften in ganz Deutschland veranlasst haben, weitere Durchsuchungsbeschlüsse zu beantragen.

In der näheren Vergangenheit gab es diverse Hausdurchsuchungen über das ganze Bundesgebiet verteilt, wobei weiteres Adressmaterial gefunden wurde. Sollte man etwas mit mit „Shiny Flakes“ zu tun gehabt haben, so muss man auch jetzt noch mit weitreichenden strafrechtlichen Folgen rechnen. Die Ermittlungen werden noch längere Zeit andauern.