Das Ermittlungsverfahren mit dem Vorwurf BtM-Verstoß beginnt für den Betroffenen in solchen Fällen damit, dass er Post von der Polizei erhält. Je nachdem, wie umfangreich vermeintliche Bestellungen waren, kann aber auch eine Durchsuchung unmittelbar bevorstehen. Wir haben es in einigen Fällen erlebt, dass selbst Monate nach den Bestellungen Wohnungsdurchsuchungen stattgefunden haben.

Die „Unterwanderung“ des Marktplatzes hat den Ermittlungsbehörden viel Material in die Hände gespielt. Trotzdem sollte man sich als Beschuldigter nicht einfach so geschlagen geben. Fehler werden überall gemacht, auch bei der Polizei und Staatsanwaltschaft. Wichtig ist, dass Sie sich frühzeitig Rat und Hilfe von einem Rechtsanwalt holen, damit Sie alle Möglichkeiten ausschöpfen.

Als Beschuldigter sollte man sich von Beginn an einen Überblick über das Ermittlungsverfahren verschaffen, andernfalls droht am Ende ein böses Erwachen.

Jeder Beschuldigte in einem Strafverfahren sollte sich klar darüber werden, dass es nicht um den Austausch von Nettigkeiten geht. Die Ermittlungsbehörde geht – wie es der Name schon vermuten lässt – einem bestimmten Tatverdacht nach. Diesen gilt es, mit Beweismitteln zu belegen. Machen Sie also nicht den Fehler, sich am Ende womöglich als Beweismittel gegen sich selbst zu machen. Wertet man Ihre Aussage nämlich als reine Schutzbehauptung, kann man im Verfahren an sich oftmals wenig daran ändern.

Sie haben das Recht zu schweigen, also nutzen Sie diese Möglichkeit auch. Das Schweigen wird Ihnen nicht negativ ausgelegt. In der täglichen Praxis ist es völlig normal, dass sich der Beschuldigte nicht zum Tatvorwurf äußert.

Als Rechtsanwälte und Fachanwälte für Strafrecht beantragen wir gegenüber der Staatsanwaltschaft immer Akteneinsicht. Lautet der tatvorwurf auf BtMG Verstoss, so sollte man sich zunächst einen Überblick über die Sach- und Rechtslage verschaffen. Wir zeigen die Vertretung unserer Mandanten gegenüber den ermittelnden Polizeibeamten an und teilen mit, dass Sie möglichen Terminen zur Vorladung nicht nachkommen werden.

Alle notwendigen Maßnahmen werden durch einen Rechtsanwalt ausgeführt, als Mandant muss man nichts weiter veranlassen. Liegt uns die Ermittlungsakte vor, bespricht sich der Anwalt mit seinem Mandanten und erörtert die Sach- und Rechtslage.

Als Anwälte sind wir stets darum bemüht, den Verfahrensaugang für unseren Mandanten so positiv wie möglich zu gestalten. Dabei ist eine Einstellung des Verfahrens schon im Ermittlungsverfahren unser oberstes Ziel, solange der Sachverhalt diese Möglichkeit hergibt.